Der Begriff Private Equity bezieht sich auf das Erwerben von Unternehmensbeteiligungen, die „Private“ – also nicht an der Börse – gehandelt werden. Unternehmensbeteiligungen werden außerbörslich gehandelt, wenn z.B. eine Unternehmenssparte verkauft werden soll oder kein interner Nachfolger für die Führung eines Unternehmens gefunden werden kann.
Klar abzugrenzen ist Private Equity (PE) an dieser Stelle von Venture Capital (VC). Private Equity zeichnet sich dadurch aus, dass in etablierte Unternehmen im Mittelstand oder auch in Großkonzerne investiert wird. Venture Capital hingegen wird vor allem in junge und innovative Unternehmen investiert (häufig auch als Risiko- bzw. Wagniskapital bezeichnet).
In der Private Equity Branche werden Unternehmensbeteiligungen von Fonds gekauft, die von Managern und ihren Teams verwaltet und gesteuert werden. Private Equity Fonds haben in der Regel eine Laufzeit von 10 Jahren und stehen ausschließlich den Anlagegeldern institutioneller Investoren zur Verfügung. Während der anfänglichen Investitionsperiode von rund 5 Jahren, erwerben diese Fonds Beteiligungen an 10-20 Unternehmen mit den oben genannten Charakteristika.
Ziel einer jeden Beteiligung ist es, gemeinsam mit der Geschäftsführung des erworbenen Unternehmens, eine Strategie zur Umsetzung wertsteigender Maßnahmen zu erarbeiten und innerhalb von 3–6 Jahren umzusetzen. Eine Wertsteigerung gelingt durch organisches sowie akquisitorisches Wachstum, die Erhöhung der operativen Ertragskraft, die Steigerung des Cash-Flows oder auch durch Unternehmenszukäufe, die Synergieeffekte hervorbringen (Add-Ons).
Private Equity Gesellschaften sind Eigentümer auf Zeit. Nach erfolgreicher Umsetzung des Geschäftsplans werden die Beteiligungen verkauft und die Erlöse fließen an die Investoren des Fonds zurück. Sind alle Beteiligungen verkauft, wird der Fonds liquidiert.
Die Private Equity Fonds erhalten als fixe Vergütung eine jährliche Managementgebühr. Eine zusätzliche erfolgsabhängige Gewinnbeteiligung („Carried Interest“) steht den Fonds nur zu, sofern die Investoren bereits eine Mindestrendite in festgelegter Höhe („Hurdle Rate“) realisiert haben.